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Alles andere als mies!
die Miesmuschel Die Miesmuschel gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Tieren im Wattenmeer. Nicht nur, dass sie große Mengen von Nordseewasser filtriert, ihm dabei die Nährstoffe entzieht und somit als „Kläranlage“ des Wattenmeeres gilt; sie betätigt sich auch als Schlicksammlerin und richtet den Baugrund für andere Wattbewohner her. Zudem opfert sie sich auch noch als Nahrung für Vögel, Seesterne, Krabben oder Menschen.
Wer derart gefragt ist, der sollte stets und in ausreichender Zahl präsent sein. Die Fortpflanzung beginnt in der Regel im Frühjahr, doch Anfang des Jahres werden die Weichen für die potenziellen Jungmuscheln gestellt. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade sehr kalte Winter, mit
niedrigen Temperaturen in den Monaten Januar und Februar, starke Miesmuschelgeburten nach sich ziehen – unter anderem, weil Feinde der Miesmuschel die Kälte nicht vertragen. Die „Geburtsvorbereitung“ setzt also schon vor der eigentlichen Befruchtung ein und wird sicherlich durch mehr Faktoren gesteuert, als uns bekannt sind.
Die Miesmuschel ist also alles andere als „mies“ – doch woher hat sie dann ihren Namen? Anders als die meisten ihrer Verwandten lebt sie nicht versteckt im Boden, sondern bildet große Kolonien (Bänke) an der Sedimentoberfläche. Dazu heften sich die einzelnen Tiere mit Eiweißfäden aneinander fest. Das Geflecht aus diesen so genannten Byssusfäden, oft durchsetzt mit Grünalgen, erinnert an Moos – platt- bzw. mittelhochdeutsch „Mies“ genannt.