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„Gestatten, Erpel … Eiderente!“
die Eiderente Seine Eleganz hat ihn berühmt gemacht: In Schwarz und Weiß, mit grünem Nacken, kommt der Eidererpel jetzt in seinem Prachtkleid daher. Die markante flache Kopf- und Schnabelform lässt ihn noch auffälliger in Erscheinung treten.
Seine Frau, die Eiderente, gibt sich da mit ihrem schwarz-braunen Gefieder zurückhaltender. Nicht aus falscher Bescheidenheit, sondern aus guten Grund: Das ist die perfekte Tarnung für die Brutzeit! Tarnung ist bekanntlich das halbe Leben. Wer dennoch eine Eiderente von ihrem Nest aufscheucht, bekommt ihre Kehrseite zugewandt - und einen
Kotstrahl ins Gesicht. Das dürfte reichen, um den Getroffenen zukünftig auf Abstand zu halten.
Beide Partner des Entenpaares fasten in der Brutzeit. Vier bis sechs Eier werden in das mit Daunen ausgepolsterte Nest gelegt und in etwa 28 Tagen ausgebrütet. Dabei verliert die Ente mit 1000 g fast die Hälfte ihres Körpergewichts.
Als Erster verlässt der Erpel den Brutplatz in den Strandhaferbeständen der Dünen und zieht sich für die Mauserzeit auf das Meer zurück. Die Enten widmen sich vorerst weiter der Aufzucht des Nachwuchses, nicht selten arbeitsteilig: Die Küken werden in „Kindergärten“ von mehreren Weibchen betreut.
Während der Zeit des Federwechsels können Eiderenten und –erpel nicht fliegen und brauchen deshalb viel Ruhe. Zu Tausenden suchen sie ungestörte Bereiche im Wattenmeer auf.
Eiderenten fühlen sich wohl auf dem Meer. Als ausgezeichnete Schwimmer und Taucher suchen sie hier nach Muscheln, Schnecken und Krebstieren. Dabei schrecken sie vor Tauchtiefen bis zu 35 Metern nicht zurück. Die Beute, selbst Muscheln, werden als Ganzes geschluckt und im Kaumagen zerkleinert. Uns würde das ordentlich auf den Magen schlagen …
Eider-Daunen sind eine besonders kostbare Füllung für warme Kleidung und Betten. Keine Angst – die Tiere werden nicht gerupft, sondern die Daunen werden sozusagen „Second Hand“ aus den verlassenen Nestern gesammelt und gereinigt. In Island, wo es riesige Kolonien der Enten an den felsigen Küsten gibt, bestehen zum Sammeln der Daunen alte Rechte für bestimmte Besitzer.
Übrigens: Eine gute Möglichkeit, Eiderenten zu beobachten, bietet sich oft bei einem Hafenspaziergang.