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Ein „einschneidendes“ Erlebnis
die Sandklaffmuschel Läuft man jetzt im Januar am Strand entlang, kann man fast überall die Schalen der Sandklaffmuschel finden. Mit einer Schalenlänge von bis zu 15 cm ist sie die längste Muschel im Wattenmeer.
Die Sandklaffmuschel lebt bis zu 30 cm tief im Watt, gut geschützt vor Feinden. Deshalb kann sie sich den Luxus leisten, ihre Schale immer ein wenig aufklaffen zu lassen (daher ihr Name!)
Kontakt zur Außenwelt hält sie durch zwei miteinander verwachsene Atemschläuche, deren Öffnungen als kleines ovales Loch an der Wattoberfläche zu erkennen sind. Nähert man sich dem Standort einer Sandklaffmuschel, zieht sie die Atemschläuche zurück und spritzt gelegentlich das
überschüssige Wasser als kleine Fontäne aus dem Atemloch. Diese Besonderheit hat ihr die plattdeutsche Bezeichnung „Pissmuschel“ eingebracht.
Ältere Muscheln verlieren die Möglichkeit, sich aktiv einzugraben. Werden sie frei gespült, bleiben sie als „Klaffmuschelfriedhof“ stehen. Die aufrecht im Boden steckenden Schalen haben schon manchem Wattwanderer ein „einschneidendes“ Erlebnis beschert.
Herbst- und Winterstürme sorgen schließlich dafür, dass die abgestorbenen Schalen an den Strand gespült werden.